Namibia 12.06.15 - 13.07.15

Wir haben in Windhuk die Unterkunft gewechselt und wohnen für zwei Nächte in einer schicken Pension. Hier beginnt unser lang geplanter Urlaub. Manch einer denkt sich bestimmt, dass wir eh schon seit über zwei Jahren im Urlaub wären, aber Fahrrad fahren ist oftmals harte Arbeit und bedarf einiges an Organisation. So freuen wir uns, für einen Monat das Rad in den Keller zu stellen und mit dem Auto umherzukurven.

 

Natürlich werden wir die Zeit nicht allein verbringen. Wir haben Besuch. Besuch aus Magdeburg. Es kommt Michas Mama. Wir haben uns lange darauf gefreut und für sie eine ganz besondere Reise vorbereitet. Wir fahren drei Wochen lang mit dem Allradfahrzeug durch Namibia. Dabei sind wir freudig überrascht, dass Sigrid dem Abenteuer offen gegenübersteht. Immerhin werden wir die meiste Zeit zelten und wissen meistens nicht auf welchen Zeltpatz wir übernachten werden. Nicht jeder mag diese Art von Reisen. Wir haben gemeinsam eine gute Zeit mit vielen Überraschungen und viel Spaß. 

 

Gemeinsam durchfahren wir die Kalahari mit ihren vielen Dünen, besuchen den Namib-Naukluft Nationalpark, gehen auf einigen der höchsten Dünen der Welt in Sesriem spazieren und essen guten Fisch und Meeresfrüchte in Swakopmund. Nach dem Abstecher ans Meer geht es wieder ins Landesinnere. Am Brandberg und in Tweyverfontein sehen wir uns die Felsmalerein und -gravuren an. Das Bonbon unserer Rundreise haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben. Vier Tage sind wir im Etoscha Nationalpark. Tiere, die man bei uns sonst nur im Zoo sieht, kann man hier in freier Natur beobachten. Dabei bekommen wir nicht nur einzelne Elefanten und Zebras zu sehen, sondern ganze Herden von Elefanten, Zebras, Giraffen, Gnus, Springböcken, Gemsböcken und anderen Tieren. Sogar einem Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs und einem Löwen dürfen wir beim Trinken zusehen. Die Landschaft ist so karg und doch so lebendig. Zusätzlich lernen wir auch einiges über das Verhalten der Tiere. Zum Beispiel koten die Dikdiks immer am selben Platz. Dazu gibt es eine schöne Legende:

 

An einem schönen Tag streifte ein Dikdik durch die Savanne. Plötzlich stolpert es in einen großen Haufen Elefantendung. Nachdem sich das kleine Dikdik aus dem Haufen befreit und sich von dem ganzen Dreck gesäubert hatte, lief es schnell nach Hause und rief seine Familie und all seine Freunde zusammen.

Das Dikdik berichtete ihnen, was ihm an diesem Tag passiert war. Alle Dikdiks zeigten sich ebenso empört und aufgebracht. Aber eines hatte schon eine Idee und sagte: „Ich weiß, daß wir klein sind, aber zusammen sind wir groß! Denn ab heute nutzen wir nur noch eine Toilette. Jedesmal wenn ein Dikdik muß, benutzt es denselben Ort bis der Haufen eines Tages so groß sein wird, dass ein Elefant hineinfallen kann und damit haben wir es diesen Dickhäutern zurückgezahlt.“ Alle Dikdiks waren begeistert und stimmten dem Vorschlag zu.