Serbien. 14.05.13


Das "Eiserne Tor" und Post aus Deutschland

07.05.13 Donji Milanovac, Serbien

 

Ein Hoch auf die serbische Post! Wir haben uns ein Paket nach Pancevo, nahe Belgrad, schicken lassen. Leider wussten wir nicht, dass sich in der Woche, in der das Paket ankommen sollte, die Feiertage nur so aneinander reihen. (1. Mai, orthodoxe Ostern, St. Georgstag und Brückentage) Da die Post eine Woche (!) geschlossen hat, sitzen wir hier fest. Zuerst haben wir in einem kleinen Dorf nahe Pancevo zwei Tage gewartet bis wir erfahren haben, dass das Paket noch nicht angekommen ist. Nun warten wir in Donji Milanovac darauf, dass es endlich ankommt und wir es abholen können. Seit heute arbeitet die Post wieder und wir sind gespannt, wann es endlich soweit ist.

Wenigstens ist die Landschaft hier am "Eisernen Tor" wunderschön und ein tolles und zudem günstiges Zimmer haben wir auch gefunden.

 

12.05.13 Negotin, Serbien

 

Mittlerweile sind wir weiter nach Südosten gefahren und warten in Negotin, der letzten größeren Stadt in Serbien, immer noch auf das Paket. Die Strecke entlang der Donau war landschaftlich äußerst reizvoll und abwechslungsreich. Wir führen durch den Nationalpark "Djerdap" ("Eisernes Tor"). Sanfte Waldhänge wechseln sich mit schroffen Felswänden ab. Angesichts der zahlreichen Felsstücke am Straßenrand, manche so groß wie ein Fingernagel, andere eher wie Kleinwagen, bekommen wir manches Mal ein leicht mulmiges Gefühl. 

 

Anfangs hatten wir sehr starken Gegenwind, so dass wir teils im ersten Gang fahren mussten und trotzdem kaum vom Fleck kamen. Die Donau sah aufgrund des Wellengangs aus wie ein Binnenmeer. Nachdem der Wind nachließ, konnten wir die Berge genießen. Die 22 unbeleuchteten Tunnel auf der Strecke sorgten für zusätzliche Abwechslung. Zum Glück maß der längste lediglich 360 Meter.

 

Natürlich sind wir nicht nur Rad gefahren, sondern haben uns auch etwas umgesehen. So haben wir "Lepenski Vir" besucht. Hier werden Ausgrabungen, die ca. 8000 Jahre alte Skelette,  Wohnstätten und Skulpturen hervorbrachten, gezeigt.  

 

Ab dem großen Wasserkraftwerk vor Kladovo, das gleichzeitig auch Grenzübergang zu Rumänien ist, ändert sich die Umgebung schlagartig. Es ist weniger bergig, dafür hat sich reichlich Industrie hier angesiedelt. 

 

Negotin, die Stadt in der wir jetzt sind, ist zwar ganz nett aber hat wenig Interessantes zu bieten. Zur Abwechslung sind wir für eine Nacht in das nächstgelegen Bergdorf Cubra gefahren. Dort haben wir auf einem verlassen Gelände neben einem Weinhang und zwei kleinen Teichen gezeltet. Dementsprechend waren wir mitten in der Natur. Ein junger Mann aus dem Dorf hat uns den Weg dorthin gezeigt. Zusammen mit ihm, seiner Frau und den beiden kleinen Töchtern saßen wir später am Feuer und verbrachten einen netten Abend. Nachts schliefen wir im Zelt umgeben von Eidechsen, Schlangen und Schildkröten und lauschten den Fröschen und Schakalen.

 

Serbien ist ein tolles Land! Es ist sehr abwechslungsreich und es gibt viel zu entdecken. Die Menschen sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Oftmals mussten wir nicht einmal ausdrücklich um Hilfe bitten, bevor jemand auf uns zukam. Dies konnten uns auch andere Radfahrer, die wir unterwegs trafen, bestätigen. In diesem Sinne: Jiveli!

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