Tadjikistan 18.08.13 - 11.09.13

In Tadjikistan erwartet uns mit dem Pamir Highway eine der größten Herausforderungen unserer Radreise. Bevor wir die legendäre Hochgebirgsstraße erreichen, fahren wir von Uzbekistan kommend zuerst in die Hauptstadt Duschanbe. Wir haben das Glück in einem Kleinod in dieser sonst eher unattraktiven Stadt unterzukommen. Bei der Französin Veronique und ihrem Sohn Gabrielle verbringen wir zusammen mit anderen europäischen Radlern einige erhohlsame Tage. An dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür!

 

Nachdem die Energiespeicher und die Essensvorräte aufgefüllt sind, fahren wir weiter in Richtung Osten. Die ersten 100 km nach Duschanbe ist die Straße in perfektem Zustand. Danach ändert er sich schlagartig und ist teilweise katastrophal. Später erfahren wir, dass der tadjikische Präsident eine Datscha östlich von Duschanbe besitzt...

 

Der erbärmliche Zustand der Straße wird jedoch durch eine unvergleichliche Berglandschaft mehr als ausgeglichen. Auf dem Weg nach Kalaikhum fahren wir unseren ersten Pass über 3000 Meter. Kurz vor der Stadt ist eine marode Brücke unter der Last eines Lkw zusammengebrochen. Durch die kalten Fluten des Gletscherflusses tragen wir Räder und Gepäck zur anderen Seite.

 

Ab Kalaikhum geht es entlang des gewaltigen Flusses Pandj, der gleichzeitig die natürliche Grenze zu Afghanistan bildet. Den Flusslauf verlassen wir erst 230 km südöstlich als wir die Regionalhauptstadt Khorugh erreichen. Von hier aus geht es langsam aber beständig weiter bergauf. Nachdem wir in langsamem Tempo den ersten Pass über 4000 Meter queren bleiben wir bis Kirgistan stets auf über 3500 Metern Höhe. Mit dem reduzierten Sauerstoffgehalt der Luft kommen wir gut zurecht. Geht es bergauf müssen wir natürlich einmal öfter Pause machen oder unsere Drahtesel schieben.

 

Nur wenige Ortschaften liegen auf den 500 Kilometern von Khorugh bis zu kirgisischen Grenze. Die Straßenverhältnisse werden besser. Weite Täler und beeindruckende Panoramen lassen die Zeit in dieser faszinierenden aber armen, weil unwirtlichen Region dennoch schnell vergehen. Unterwegs treffen wir mehrmals auf englische Reiseradler, die auf dem Weg nach Bangladesch sind.

 

Als wir die Grenze erreichen, zeigen unsere Fahrradcomputer ca. 13.800 Höhenmeter bergauf an! Deutlich mehr als in jedem anderen Land zuvor.

 

Tadjikistan und der Pamir sind (nicht nur) mit dem Rad ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis.

 

Da die Gültigkeit unseres Pakistanvisums am 18. September abläuft, nutzen wir in Kirgistan und China größtenteils motorisierten Transport. Von Kirgistan haben wir noch einmal einen schönen Blick auf das Pamirgebirge, in das wir wenige Tage später von Norden wieder hineinfahren. Das nächste Ziel ist wieder eine Hochgebirgsstraße: der beinahe schon legendäre Karakorum Highway.  

auf dem Weg zu unserem ersten Hochgebirgspass - Pamir

Flussueberquerung nachdem die Bruecke ein paar Tage zuvor eingestuertzt ist

ueber 4000er Pass auf dem Pamir

Fahrt nach Kashgar im Liegebus