Thailand 17.01.14 - 23.02.14 + 20.04.14 - 26.05.14

Rückblick. Mitte Januar, Südindien. Wir fliegen nach Bangkok!

 

In den letzten Tagen unseres Indienaufenthalts gab es für uns kein anders Thema. Wie die Kinder freuen wir uns auf Südostasien. Bevor es Ende Februar nach Kambodscha ging, waren wir bereits über einen Monat in Thailand. Dort haben wir eine längere Radelpause eingelegt. Die ersten zwei Wochen verbringen wir in Bangkok und genießen hier die Vorzüge einer moderenen Großstadt. Wir unternehmen einige Sightseeingtouren und organisieren in der restlichen Zeit den Urlaub für einen Teil unserer Familie. Unsere Mütter und Gerganas Bruder Dobrin kommen uns für über zwei Wochen besuchen.

 

Die Planung ist nicht ganz so einfach wie gedacht. Solange man alles in die Hände einer Reiseagentur legt, ist es kinderleicht. Man nennt einfach das Reiseziel und Schwuppdiewupps sitzt man im Bus und wird solange weitergereicht bis man am Ziel ist. Möchte man aber alles selbst organisieren und vor der Reise herausfinden wann, wie lange und welche Busse fahren und wie viel sie kosten, spricht kaum noch jemand Englisch und die Informationstafeln auf dem riesigen Busbahnhof sind auch nur noch auf Thai. Zum Glück konnte der Herr an der Information Englisch, so dass wir einige Male zwischen ihm und den Schaltern pendeln. Geholfen hat es trotzdem nicht. Letztendlich reisen wir mit Zug und Flugzeug.

 

In unserem Urlaub besuchen wir die historischen Tempelparks in Sukhothai und Si Satchanalai im Norden und fahren zum Baden nach Ko Lanta in den Süden. Lanta ist eine ehemals ruhige Insel, die mittlerweile ebenfalls zu einer Touristenburg geworden ist. Der Strand ist dennoch nicht überfüllt. Wahrscheinlich weil man durch die vielen Steine in Wasser nicht richtig baden kann. Bei Ebbe ragen sie heraus und man sieht noch dazu einige riesige Blutegel. Trotzdem ist es sehr schön und erholsam und bei unserem Tagesausflug auf die Insel Bubu (genauso klein wie es sich anhört) sind wir fast allein.

 

Ende Februar verabschieden wir unseren lieben Besuch und sitzen endlich wieder auf unseren Sätteln. Jetzt startet unser Südostasienabenteuer. Die ersten Radeltage in Thailand sind perfekt um sich wieder einzugewöhnen. Die Straßen sind gut, zu Essen gibt es an jeder Ecke und um einen Schlafplatz (Tempel oder Plantage) braucht man sich nicht zu sorgen. Sogar das Wetter ist uns gut gesonnen. Der leichte Regen sorgt für eine angenehme Kühle. Zur Krönung sehen wir einen in freier Wildbahn lebenden Elefantenbullen. Er füllt nazu die gesamte Breite der Straße aus. Es ist ein beeindruckender und ehrfürchtiger Augenblick.

 

Nach den ersten Radeltagen in Thailand folgt das Abenteuer Kambodscha und die Erholung Laos, über die wir bereits berichteten. Ende April sind wir schließlich das zweite Mal in Thailand. Der Plan ist diesmal das Land von Norden nach Süden zu durchqueren.

 

Unser erstes Ziel ist die Stadt Chiang Mai. Doch anstatt den direkten Weg zu fahren, packt uns wieder die Abenteuerlust und wir nehmen einen kleinen Umweg über die Berge an der Grenze zu Laos. Dieser kleine Umweg hat uns viel Schweiß gekostet. Die ersten 10 Kilometer begrüßen uns mit teilweise über 20% Steigung. Da freut sich das Radlerherz, wenn man mal zur Abwechslung schieben darf. Kilometer um Kilometer wird man dann auch noch immer langsamer. Mit Ach und Krach erreichen wir ein Dorf und finden einen netten Herrn der uns die letzten 3 Kilometer bis zum höchsten Punkt mitnimmt. Oben angekommen, genießen wir den Ausblick und am nächsten Morgen die einsame Abfahrt vorbei an kleinen Wasserfällen.

 

In Chiang Mai besuchen wir unsere Freunde Hermine, Atilla und deren kleinen Sohn Alex, die wir ein Jahr vorher in Serbien kennen lernten. Zusammen erkunden wir das Zentrum mit seinen Märkten, dem guten Essen und den leckeren Fruchtshakes.

 

Auf dem Weg Richtung Süden kommen wir gut voran. Wir sind fast jeden Tag unterwegs, nehmen kleine und kleinste Straßen und entdecken ein abwechslungsreiches und wunderschönes Land mit Postkarten-Ansichten.

 

Langsam fängt auch hier die Regenzeit an und es gibt jeden zweiten Tag Regen. Durch die Feuchtigkeit kommen die Tiere aus ihren Verstecken und wir sehen 20 - 30 cm lange Tausendfüßler und viele überfahrene Eidechsen und Schlangen. Beinahe hätten wir selbst eine lebendige Schlange überfahren. Wir können uns zum Glück noch schnell an ihr vorbeimogeln. Ein paar Tage später ist meine Reaktion nicht ganz so schnell und ich fahre über eine dicke Schlange. Ich bin sehr entsetzt. Micha hält an und sieht, dass sie schon vorher überfahren wurde. Nur war sie noch nicht richtig platt gefahren.

Auf unserer Rundreise durch Südostasien von Thailand über Kambodscha und Laos wieder nach Thailand schlafen wir so oft wie möglich in einem buddhistischen Tempel. Es ist nie ein Problem. Nur zweimal werden wir auf Grund von Festivitäten abgewiesen.
Die Mönche sind meistens sehr nett. Einige nutzen die Gelegenheit um mit uns englisch zu üben. Manchmal bekommen wir sogar etwas zu essen und zu trinken.
In jedem Tempel gibt es viele Hunde und Katzen. Nachdem die Hunde anfänglich Alarm schlagen, gewöhnen sie sich an uns und wir spielen mit ihnen. Ein Tempel dient demnach auch als eine Art Tierheim. Wenn die Tiere größer werden und nicht mehr so süß sind, werden sie dort abgegeben. Bei den Mönchen haben sie ein gutes Leben. Sie werden nicht geschlagen, können sich frei bewegen und bekommen zu essen.

Thailand hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 1.770 km und nach 2.460 geradelten Kilometern und 36 Tagen verlassen wir dieses schöne Stückchen Erde und reisen in das letzte Land unserer Reise, welches sich auf der eurasischen Platte befindet: Malaysia.

 

Auf dem Weg nach Kanchanaburi